Wie schon in "I like it loud" beschrieben, mag ich laute und schnelle Autos. Auch die Serie "Cobra 11" gehört seit Herrn B. wieder mit zu meinen absoluten Lieblingscomedyserien. ;)
Aber meinen kleinen Mini fahr ich ebenfalls liebend gern und den fahre auch nur ich allein.
Ich habe noch keines meiner anderen Autos vor ihm so sehr gemocht.
In meinem Auto bin ich Kapitän oder so ähnlich....
Mittlerweile fahre ich auch gerne Autobahn, was in der Fahrschule bei Dschörg nicht so der Fall war (ich erinnere mich da immer wieder gern an eine immer leiser werdende Ally auf dem Rücksitz, einen singenden Fahrlehrer auf dem Beifahrersitz und an ein vollgeschwitztes Lenkrad vor mir).
Doch seitdem ich Schnucki habe, sieht die Welt ganz anders aus. Wir beide sind einfach ein Dreamteam. Sicher, ich bin nicht die beste Fahrerin von Welt, aber alle anderen um mich herum, sind meist Fahrlegasteniker oder haben ihren Führerschein im Lotto gewonnen.
Blinken? Was ist das? Ist das ne Krankheit? Es geht doch keinen etwas an, wo ich hin möchte. Da wird einfach im letzten Moment ganz spontan die Spur gewechselt und einfach so abgebogen. Mit ganz viel Glück wird dann doch noch geblinkt... allerdings erst, wenn der Fahrer schon die andere Fahrbahn erreicht hat oder schon abgebremst hat und im Spurwechsel ist. Meist muss ich dann auf die Bremse steigen, weil da keiner mit rechnet, dass der vor mir auf einmal eine Vollbremsung macht.
Auch schön sind die Drängler: Sie nötigen einen schon fast schneller zu fahren und wenn man sie überholen lässt, stehen sie meist doch an der roten Ampel 300 Meter weiter wieder neben einem.
Welche Fahrertypen ich auch total mag (für diejenigen, die es nicht verstehen, DAS ist IRONIE), sind die, die bei einer Fahrbahnverengung unbedingt noch vorbei müssen, auch wenn sie einem dabei eigentlich schon in der Seite hängen würden.
Bei solchen Mitfahrtypen ist es also kein Wunder, wenn ich zu Schimpfwörtern greife, die selbst im deutschen Fernsehen sofort überpiepst würden. Aber so habe ich es bei meinem Fahrlehrer (dem coolsten Fahrlehrer von Welt, nebenbei bemerkt) gelernt: Lieber die Aggression in Worten auslassen als im Fahrstil. Daran halte ich mich schon seit Jahren und kann hinter dem Steuer zu einem wahren Rohrspecht mutieren (-spatz wäre hier maßlos untertrieben).
Als wenn es soooo schwer ist, ein wenig vorrausschauend zu fahren und Schilder zu LESEN, um sich schon rechtzeitig mit Blinken(!) einordnen zu können. Es ist ebenfalls kein Beinbruch, einen Unfall einmal nicht zu riskiern,weil man sich unbedingt vordrängeln muss, obwohl das andere Auto schneller ist, weil man dann ja eventuell vielleicht 10 Sekunden später an sein Ziel kommen würde.
Leute, wir sind hier nicht bei Cobra 11, auch wenn ich da nur zu gern einmal mitspielen würde.
Ich würde sogar eine hilflose Frau mit Autopanne spielen.
Eben so schlimm wie die ganzen Mitfahrer auf den Straßen sind Menschen, insbesondere Männer, die einem aus irgendeinem Grund unbedingt helfen wollen, wieso auch immer. Ganz nach dem Motto: Frau = hilflos; Frau hinterm Steuer = Rette sie!
So geschehen heute:
Da ich meinen Eltern einen Besuch abstatten wollte und der Straßenrand aber wieder einmal komplett zu geparkt war (die parken da alle, als wenn sie einen LKW hätten), blieb mir nur einen kleine Lücke, die allerdings wie gemacht war für mein Auto.
Also entschlossen den Blinker gesetzt, bis zum richtigen Punkt vorgefahren, Rückwärtsgang rein, das Lenkrad eingeschlagen und angesetzt zum Einparken.
Es gibt Tage, da will mir das Einparken nicht auf Anhieb gelingen und ich benötige einen zweiten Anlauf. So auch heute, leider stand ich ein wenig zu steil und der Bordstein wartete hungrig auf meine Reifen.
Ich musste noch einmal ein Stück aus der Lücke heraus, um nicht so steil zu stehen. Plötzlich nahm ich hinter dem Auto vor mir einen Schatten wahr, der auf mein Auto zu steuerte. Zuerst dachte ich, der Mann wolle weg fahren, weil er so zielstrebig auf das Auto vor mir zu ging.
Doch dann, ich dachte, ich gucke nicht richtig, fing er an zu winken!
Sehe ich denn so derartig hilflos aus, nur weil ich eine Frau im Auto bin?!?!?
Der wollte mich doch wirklich einweisen. Das ist mir noch nie passiert.
*Argh*
Er wechselte seine Postion hinter mein Auto und wunk fröhlich, um mir ein Zeichen zu geben, dass ich noch Platz hätte (das habe ich selbst gesehen, da ich ja auch Spiegel in meinem Auto habe) und mich ruhig trauen könnte, noch weiter zu fahren.
Meine Zeichen, sich doch bitte zu entfernen, schien er entweder nicht zu verstehen oder einfach geflissentlich zu ignorieren.
Sowas kann ich ja so gar nicht ab, wenn Menschen mir ihre "Hilfe" aufdrängen wollen, ob ich will oder nicht.
Wenn ich Hilfe benötige, dann mache ich schon meinen Mund auf.
Ich beschloss, um mich jetzt nicht noch mehr aufzuregen, als ich es eh schon tat, den wild herumfuchtelnden Mann einfach zu ignorieren und wie gewohnt einzuparken.
Keine 30 Sekunden später stand mein Auto perfekt geparkt am Straßenrand (auch nicht auf dem Gulli, damit die Turtles ungehindert heraus kommen können).
Ich dachte, der Mann wäre verschwunden, doch wieder - wie aus dem Nichts- rannte er vor meiner Motorhaube her und kam an meine Fenster, da er mir offensichtlich etwas sagen wollte.
Mir blieb nichts anderes übrig als das Fenster zu öffnen und sein: "Na, der steht doch perfekt. Es geht doch." entgegen zu hören.
*Grmpf*,war mein Gedanke.
Meine Antwort war: "Ich kann alleine einparken, aber vielen Dank." (wobei hier das "Vielen Dank" natürlich nur höflich war und nicht ernst gemeint)
Ja, ich bin eine Frau.
Nein, ich bin nicht dumm.
Ja, ich habe einen Führerschein.
Nein, ich habe den nicht im Lotto gewonnen.
Ja, ich bin manchmal etwas gewollt hilflos.
Nein, ich bin nicht hilflos.
Aber ja, ich weiß wie man einen Reifen wechselt.
Aber nein, ich muss das nicht ganz allein machen.
Und ja, ich weiß auch, wie man ein Auto richtig pflegt.
Und nein, ich mag es nicht, wenn es völlig dreckig ist.
Und ja, ich weiß auch, wie man den Reifendruck misst, wenn es kein elektronisches Gerät gibt.
Und nein, ich lasse mir in der Werkstatt nix Dummes erzählen. (oder das heißt: Erst mal doch und dann den Werkstattmann korrigieren und gleichzeitig irritieren)
Ja, ich parke manchmal großzügig (so wie bei Dschörg gelernt)
Nein, ich brauche keinen zum Einweisen in eine Parklücke.
Und vor allem:
JA, ***?!?!**&$§***, ich weiß, wie man einparkt!
Vor allem mit meinem Auto.
yours Bea
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Freitag, 28. Oktober 2011
Sonntag, 23. Oktober 2011
Mein Tochter hustet wie ein Hund - Impressionen aus dem Wartezimmer
Zu Ärzten gehe ich eigentlich nur, wenn es nicht mehr geht (mal abgesehen von den üblichen Vorsorgeunterschungen). Manchmal hingegen packt mich zusätzlich noch ein wenig die Neugier auf den praktizierenden Mediziner und seine Fähigkeiten, wenn mein vorheriger Arzt in den Ruhestand gegangen ist oder nicht mehr praktiziert.
Ähnlich erging es mir heute:
Da mein alter Dermatologe vor Jahren in den Ruhestand gegangen ist, suchte ich nun seine Nachfolgerin in ihrer Praxis auf, von der ich bis jetzt nur Positives berichten konnte, aber andererseits viel von langen Wartezeiten gehört hatte.
Positives in dem Sinne der Termingebung: Gestern angerufen, heute schon da.
Da ich aufgrund der vielfach zuvor gehörten Wartezeit schon ein wenig vor meinem Termin da war, genau genommen, so viel früher, dass die Praxis noch geschlossen war, bot sich mir schon im Treppenhause der muntere Mix aus Patienten.
Mir fiel auf, dass es in jedem Wartezimmer die gleiche Mischung aus verschiedenen Typen gibt.
Ein identisches Bild, welches sich auch im Wartezimmer der Dermatologin bot und welches mir schlagartig klar wurde:
Da gibt es zum Beispiel immer einen Businessmann oder eine Businessfrau, der/ die ganz geschäftig die Termine in das Filofax einträgt (saß dieses Mal 5 3 Plätze neben mir).
Dann gibt es da meist noch ein Vater & Sohn Duo bzw. Mutter & Tochert.
Der Vater meist definitiv ein Rentner, der Sohn war dieses Mal Typ "Schwiegersohn sucht...". Beide trugen einen einmaligen Partnerlook: khaki farbene Hose in Kombination mit einem braunen Pullover. Dazu eine curryfarbene Jacke. Der Vater rundete sein Outfit mit einem Hut ab. Einfach ein einmaliges Bild.
Natürlich durften auch die "Tratschtanten" nicht fehlen.
Die Spezies der Tratschtanten tritt meist in Rudeln auf, mindestens jedoch in Pärchen.
Ihr Treffen tarnen sie meist als rein zufällig, ganz nach dem Motto: Was machst DU denn hier?!?!
Dann geht es auch schon los:
Da im Treppenhaus sowie auch im Wartezimmer meist Stille herrscht, ziehen die Tratschtanten sofort die komplette Aufmerksamkeit auf sich.
Denn ihr typisches Verhalten beginnt mit einer überraschten, aber lauten Begrüßung. Sobald die anderen Patienten erkennen, dass hier Tratschtanten aufeinander treffen, drehen sie sich unauffällig um und hören unauffällig auffällig zu, was die Tratschtanten denn zu bereden haben. Meist sind es Themen wie Kinder, Klassenfahten und Schule (also nichts Interessantes für die anderen Mitwartenden). Interessant wird es lediglich bei den Formulierungen der Tratschtanten. So fiel neben mir auf einmal der Satz: "Meine Tochter hustet wie ein Hund". Dieser Satz löste bei mir einen Lachkrampf aus, den ich mir allerdings verkneifen musste. Und ich stellte mir die Frage: Wie hustet denn ein Hund? Und wie ein großer oder doch eher wie ein kleiner?
Eine weitere Bemerkung verwundertet mich ebenfalls. Die eine Tratschtante berichtete voller Stolz von der Lernmethode ihrer Tochter. Tratschtante Nr. 2 erzählte, dass sie ihrem Kind eine Karteikartenbox angeschafft hätte, wo die Vokabeln hineingepackt werden. Daraufhin meinte Tratschtante Nr.1, dass ihre Tochter so etwas nicht bräuchte: Sie würde die Vokabeln auf einen Zettel schreiben und (Achtung, jetzt kommt die Knalleridee) den Zettel in der Mitte knicken und so die Vokabeln lernen. Tratschtante Nr.2 empfand diese Idee als Welterneuerung und voller Bewunderung.
Ich hingegen dachte nur: 'Oh wow, was für eine Idee. Darauf hat die Welt gewartet. So hab ich das früher auch gemacht und alle meine anderen Mitschüler auch.' und im nächsten Moment: 'Bitte ruft mich auf, ich kann nicht mehr oder ich muss laut lachen.'
Ich habe dann krampfhaft versucht, nicht weiter hin zu hören, aber Tratschtanten unterhalten sich in einer Lautstärke, dass dies nahezu unmöglich ist. Doch dann hatte die Arzthelferin eine halbe Stunde über meinem Termin Erbarmen mit mir.
Ich bin aber schon gespannt, auf meinen nächsten Arztbesuch (der hoffentlich in weiter Ferne liegt) und ob ich noch weitere Wartezimmerspezies entdecken werde.
yours Bea
Ähnlich erging es mir heute:
Da mein alter Dermatologe vor Jahren in den Ruhestand gegangen ist, suchte ich nun seine Nachfolgerin in ihrer Praxis auf, von der ich bis jetzt nur Positives berichten konnte, aber andererseits viel von langen Wartezeiten gehört hatte.
Positives in dem Sinne der Termingebung: Gestern angerufen, heute schon da.
Da ich aufgrund der vielfach zuvor gehörten Wartezeit schon ein wenig vor meinem Termin da war, genau genommen, so viel früher, dass die Praxis noch geschlossen war, bot sich mir schon im Treppenhause der muntere Mix aus Patienten.
Mir fiel auf, dass es in jedem Wartezimmer die gleiche Mischung aus verschiedenen Typen gibt.
Ein identisches Bild, welches sich auch im Wartezimmer der Dermatologin bot und welches mir schlagartig klar wurde:
Da gibt es zum Beispiel immer einen Businessmann oder eine Businessfrau, der/ die ganz geschäftig die Termine in das Filofax einträgt (saß dieses Mal 5 3 Plätze neben mir).
Dann gibt es da meist noch ein Vater & Sohn Duo bzw. Mutter & Tochert.
Der Vater meist definitiv ein Rentner, der Sohn war dieses Mal Typ "Schwiegersohn sucht...". Beide trugen einen einmaligen Partnerlook: khaki farbene Hose in Kombination mit einem braunen Pullover. Dazu eine curryfarbene Jacke. Der Vater rundete sein Outfit mit einem Hut ab. Einfach ein einmaliges Bild.
Natürlich durften auch die "Tratschtanten" nicht fehlen.
Die Spezies der Tratschtanten tritt meist in Rudeln auf, mindestens jedoch in Pärchen.
Ihr Treffen tarnen sie meist als rein zufällig, ganz nach dem Motto: Was machst DU denn hier?!?!
Dann geht es auch schon los:
Da im Treppenhaus sowie auch im Wartezimmer meist Stille herrscht, ziehen die Tratschtanten sofort die komplette Aufmerksamkeit auf sich.
Denn ihr typisches Verhalten beginnt mit einer überraschten, aber lauten Begrüßung. Sobald die anderen Patienten erkennen, dass hier Tratschtanten aufeinander treffen, drehen sie sich unauffällig um und hören unauffällig auffällig zu, was die Tratschtanten denn zu bereden haben. Meist sind es Themen wie Kinder, Klassenfahten und Schule (also nichts Interessantes für die anderen Mitwartenden). Interessant wird es lediglich bei den Formulierungen der Tratschtanten. So fiel neben mir auf einmal der Satz: "Meine Tochter hustet wie ein Hund". Dieser Satz löste bei mir einen Lachkrampf aus, den ich mir allerdings verkneifen musste. Und ich stellte mir die Frage: Wie hustet denn ein Hund? Und wie ein großer oder doch eher wie ein kleiner?
Eine weitere Bemerkung verwundertet mich ebenfalls. Die eine Tratschtante berichtete voller Stolz von der Lernmethode ihrer Tochter. Tratschtante Nr. 2 erzählte, dass sie ihrem Kind eine Karteikartenbox angeschafft hätte, wo die Vokabeln hineingepackt werden. Daraufhin meinte Tratschtante Nr.1, dass ihre Tochter so etwas nicht bräuchte: Sie würde die Vokabeln auf einen Zettel schreiben und (Achtung, jetzt kommt die Knalleridee) den Zettel in der Mitte knicken und so die Vokabeln lernen. Tratschtante Nr.2 empfand diese Idee als Welterneuerung und voller Bewunderung.
Ich hingegen dachte nur: 'Oh wow, was für eine Idee. Darauf hat die Welt gewartet. So hab ich das früher auch gemacht und alle meine anderen Mitschüler auch.' und im nächsten Moment: 'Bitte ruft mich auf, ich kann nicht mehr oder ich muss laut lachen.'
Ich habe dann krampfhaft versucht, nicht weiter hin zu hören, aber Tratschtanten unterhalten sich in einer Lautstärke, dass dies nahezu unmöglich ist. Doch dann hatte die Arzthelferin eine halbe Stunde über meinem Termin Erbarmen mit mir.
Ich bin aber schon gespannt, auf meinen nächsten Arztbesuch (der hoffentlich in weiter Ferne liegt) und ob ich noch weitere Wartezimmerspezies entdecken werde.
yours Bea
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